19.12.2024

Textile Kreislaufwirtschaft stärken: Forschungsprojekt "UEBER-AUS" gestartet

Reststoffe als Ressource: Innovative Ansätze für regionale Textilkreisläufe werden an der TEXOVERSUM Fakultät Textil erforscht

Das Forschungsprojekt "UEBER-AUS – Ressourceneffiziente Nutzung von Über- und Ausschüssen der Textilindustrie durch die regionale Schaffung von Kreisläufen" hat an der TEXOVERSUM Fakultät Textil der Hochschule Reutlingen gestartet.

Mit dem Ziel, textile Reststoffe effizient zu nutzen und regionale Wertschöpfung zu fördern, ist am 1. Oktober 2024 das Forschungsprojekt "UEBER-AUS – Ressourceneffiziente Nutzung von Über- und Ausschüssen der Textilindustrie durch die regionale Schaffung von Kreisläufen" an der TEXOVERSUM Fakultät Textil der Hochschule Reutlingen gestartet.

Das mit 1,54 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und adressiert die Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche. Im Fokus stehen textile Reststoffströme, darunter „Post-Industrial Waste“ (Verschnitte, Garn- und Faserreste) und „Pre-Consumer Waste“ (Überschüsse, Fehlproduktionen). Ziel ist es, diese Abfälle zu reduzieren und durch innovative Ansätze wie Kaskadennutzung, Tracking und Recycling einer hochwertigen Verwertung zuzuführen.

Das transdisziplinäre Projektteam arbeitet mit namhaften Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Verbänden zusammen, darunter: IÖW- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin IFEU - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg; Hohenstein Innovations; Braun. Ku-Tex, Reutlingen; Karl Conzelmann GmbH, Albstadt, Polysecure GmbH, Freiburg und RÖKONA Textilwerk GmbH & Co KG Tübingen. Unterstützt wird das Vorhaben zudem durch weitere assoziierte Partner, darunter die wichtigsten Textilverbände der südwestdeutschen Textilindustrie.

Das Projekt zielt darauf ab, regionale Kreisläufe in Südwestdeutschland zu stärken. Reststoffe verschiedener Textilhersteller werden mittels digitaler Trackingsysteme erfasst und sortiert, um hochwertige Rezyklate für die Weiterverarbeitung verfügbar zu machen. So entstehen belastbare und nachhaltige Wertschöpfungsketten, die auch durch eine optimierte Logistik ökologische und ökonomische Vorteile vereinen.

In mehreren Pilotprojekten werden neue Anwendungsfelder für technische Textilien und Bekleidung erprobt. Begleitend erfolgt eine umfassende Ökobilanzierung, um die Umweltwirkungen zu bewerten. Ökonomische Analysen sichern die zukünftige Machbarkeit und Skalierbarkeit der entwickelten Ansätze.

„Mit UEBER-AUS wollen wir aufzeigen, wie regionale Kooperationen und innovative Recyclingansätze einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie leisten können“, sagt Kai Nebel, Leiter des Nachhaltigkeitslabors an der TEXOVERSUM Fakultät Textil.

Die Leitung des Projektes hat das Nachhaltigkeitslabor (Kai Nebel, Martina Gerbig) der TEXOVERSUM Fakultät Textil (LFZ Interaktive Materialien), die Durchführung des Projektes erfolgt fakultätsübergreifend in Kooperation mit dem Lehr- und Forschungszentrum PA&T (Barbara Boldrini) der Fakultät Life Science.

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